Der dritte Advent – für mich ein Moment, um innezuhalten. Drei Kerzen brennen, seit Anfang Dezember lebt der Wichtel Tomte bei uns. Mein Sohn glaubt noch an das Christkind, Nikolaus und Wichtel. Und so dürfen wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. Luftschlangen werden auf einmal Toilettenpapier, die Adventskerzen wurden durch Karotten ausgetauscht. Die Leichtigkeit und das Urvertrauen der Kinder, das alles möglich ist (Wichtel können ja durch eine Wand gehen), ist echt genial. Diese Leichtigkeit und zugleich Sicherheit wünschte ich mir manchmal auch zurück.
Zurück zum dritten Advent. Kurz vor dem Fest lade ich dich ein, zur Ruhe zu kommen, zurückzublicken und zu reflektieren: Was hat mich in diesem Jahr bewegt? Was habe ich bewegt?
In der Hektik des aktuellen Alltags (glaubt mir, ich erlebe es gerade wieder hautnah in meinen Betrieben) verlieren wir oft aus den Augen, wie viel in einem Jahr geschieht. Doch genau jetzt ist der richtige Moment, dass Gegenteil zum Stress zu tun, Kamin an, innehalten und auf die Spuren des Jahres 2024 schauen, die es hinterlassen hat.
Stelle dir einmal drei Fragen:
• Was waren meine größten Erkenntnisse in diesem Jahr?
• Wofür bin ich besonders dankbar?
• Welche Herausforderungen haben mich wachsen lassen?
• Was hat mich besonders beansprucht?
Vielleicht denkst du an eine besondere Begegnung, ein Projekt, das dir wichtig war, oder an einen Moment, in dem du über dich hinausgewachsen bist. Egal, ob es ein kleiner oder großer Erfolg war – es hat dich bewegt. Und das ist wertvoll.
Genauso gehören auch Erfahrungen dazu, bei denen du aktuell noch sagst, dass du sie lieber nicht erlebst hättest. Ich bin mir sicher, sie haben immer einen Grund.
Doch wir bewegen uns nicht allein durchs Leben. Unsere Beziehungen – im Privaten wie im Beruflichen – prägen uns. Denk auch an die Menschen um dich herum: Wer hat dich dieses Jahr inspiriert oder unterstützt? Und wen hast du inspiriert?
Vom Individuum zum Unternehmen
Was uns als Menschen bewegt, hat oft auch Einfluss auf die Unternehmen, in denen wir arbeiten. Unternehmen sind mehr als Strukturen oder Strategien – sie sind lebendig durch die Menschen, die sie ausmachen.
Richte daher auch den Blick auf dein Team oder deine Organisation:
• Welche positiven Veränderungen haben wir als Gemeinschaft angestoßen?
• Wie haben wir andere Menschen – Kunden, Kollegen, Partner – bewegt?
• Welche Werte haben uns dabei geleitet?
• Wer hat uns verlassen? Und wie hast du die Personen auf ihren Weg gehen lassen?
Diese Reflexion ist keine Bilanz im klassischen Sinne. Es geht nicht um Zahlen, was wirklich zählt: die Impulse, die andere berührt haben, und die Wege, die uns vorangebracht haben.
Ein Impuls für die Woche
Nutze die kommende Woche, um die Essenz dieses Jahres zu sammeln. Nimm einen Moment Zeit und notiere:
1. Drei Dinge, die du dieses Jahr bewegt hast.
2. Drei Dinge, die dich bewegt haben.
So wirst du entdecken, welche Momente dich besonders geprägt haben – und welche du davon ins neue Jahr mitnehmen möchtest.
Ein Blick nach vorn
Während der dritte Advent uns einlädt, das vergangene Jahr zu würdigen, blicken wir am vierten Advent nach vorn. Dann fragen wir uns: Was wollen wir 2025 bewegen? Wie können wir noch bewusster Menschen und Unternehmen inspirieren?
In diesem Sinne wünsche ich dir einen besinnlichen dritten Advent – mit Zeit für Rückblick, Dankbarkeit und Freude über das, was war.
Dominik